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Mum's best friend

 Jahrelang habe ich ihn nicht gebraucht. Ich habe den Pürierstab schon als Studentin von meinen Eltern geschenkt bekommen. "Falls du mal eine Suppe...", hatte meine Mutter gesagt oder sowas ähnliches. Und dann lag er ganz hinten im Schrank, direkt neben dem Olivenlöffel und dem Gänsebräter. Und die Studentin hat sich im Großen und Ganzen von Käsebrot und Fleischsalat ernährt. Dafür braucht es bekanntlich kein Küchengerät. Seit sechs Monaten weiß ich wieder: Ein Pürierstab kann Leben retten. Zumindest kommt es einem so vor, wenn man nichts sonst hat, außer einem brüllenden Baby und einem prallen Riesenpfirsich. Weil ich das Wunderteil überall mit hinschleppe, befand ich mich schon in der glücklichen Lage, letzteren an der Steckdose des DJ-Pults zu zerhäckseln. Das Kind hat überlebt und alles war gut. Deshalb habe ich auch vor dieser Reise noch nichts gepackt. Aber ich habe den Pürierstab poliert und auf die Reisetasche gelegt. Das gibt mir das Gefühl von Sicherheit. Wir werden notfalls alles so klein kriegen, dass der Zahnlose nicht hungern muss.

Ich breche also morgen mit dem sicheren Gefühl nach Gelderland auf, dass uns gar nichts passieren kann. 

 

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